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18.02.2017, Sommerlager I 2017 (Geiseltalsee Mücheln/Halle)

Hier gibt´s Info´s zur Region und zur Unterkunft

Im August erste Segeltests der DILMUN S auf dem Geiseltalsee nahe Halle Neues Segelrevier für das ABORA-Projekt in Aussicht

Mit fast 18,4 km² ist der Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt der größte künstliche See Deutschlands. Nachdem im Jahr 1993 der Betrieb im Tagebau Geiseltal eingestellt wurde und umfangreiche Sanierungsarbeiten abgeschlossen waren, begann im Jahre 2003 die Flutung des Beckens. Unter deutschen Seglern ist der See noch nicht allzu sehr bekannt, obwohl er nicht nur wegen seiner Größe interessant ist, sondern aufgrund seiner nordwestlichen Ausrichtung gute Windbedingungen verspricht.

Genau darauf hofft der Experimental-archäologe Dominique Görlitz. Mit seinen ABORA-Schilfseglern konnte er das Vermächtnis von Thor Heyerdahl erfüllen und nachweisen, dass prähistorische Segelflöße nicht nur vor, sondern auch quer und sogar leicht gegen den Wind aufkreuzen konnten. Primitive Segelflöße, ausgestattet mit einem großem Rahsegel und mehreren Seitenschwertern an Bug und Heck, verlangen jedoch stete und gleichmäßige Winde, die nur wenige Binnengewässer in Deutschland bieten. Außerdem braucht ein altertümlicher Rahsegler ausreichend >Leeway< - also genügend Raum zum Navigieren. Die weitläufige Wasserfläche des Geiseltal-sees und die dortigen Bedingungen sollten völlig ausreichen, um das Trainingsfloß des ABORA-Vereins - die DILMUN S - auf Kurs zu halten.

Abb. 1 Eine herbstliche Impression vom Geiseltalsee aus dem Jahr 2011. Hier wird vom 4. bis zum 10. August 2017 ein Schulungs- und Trainingsprogramm der »Steinzeitsegler« des ABORA-Projekts stattfinden, das auch einer interessierten Öffentlichkeit einiges zu bieten hat.

Abb. 2 Eine Aufnahme vom Bau der DILMUN S in Gotha (2012-2013). Die etwa 6 m lange Funktionsreplik eines prähistorischen Schilfbootes wird im Rahmen eines Schulungs-Programms auf dem Geiseltalsee zum Einsatz kommen.

Abb. 3 Die DILMUN S auf einer Testfahrt vor der Küste Sardiniens im Mittelmeer im Oktober 2016.

Von der neu eröffneten Marina Braunsbedra aus sollen in Kürze möglichst viele der etwa 66 Mitglieder des Vereins für Experimentelle Archäologie und Forschung Chemnitz e. V. das Segeln auf einem Steinzeitfloß erlernen. Das erfahrene Kern-Team um Dominique Görlitz möchte so einen möglichst großen Stamm an potenziellen Crewmitgliedern für künftige ABORA-Projekte aufbauen, u.a. für eine für die kommenden Jahre geplante Schwarzmeer-Expedition. Dafür entwickelte und konstruierte der Verein eine Art »Mini-ABORA«. Die neue DILMUN S ist übrigens bereits das fünfte Experimentalfloß einer immer weiter perfek-tionierten Prototypenreihe. Während „Dilmun“ der sumerische Name für ein paradiesisches Land im Persischen Golf - vermutlich das heutige Bahrain - ist, symbolisiert das „S“ die technologische Verbindung zur heutigen Zeit. Es steht für Styropor. Sie ist eine moderne Konstruktion aus Schilfmatten, Holz, Styroporschwimmkörpern und großen Wassertanks, um das Gewicht und die navigatorischen Eigentümlichkeiten eines mit Wasser vollgesogenen Schilfbootes exakt zu simulieren.

Großes Interesse am Event bei den Medien

Ab dem 4. August 2017 beginnt die 7-tägige ABORA-Segelschule in der Marina Braunsbedra. Unter dem Motto „Erfolge sind stets das Ergebnis von Teamarbeit“ werden die Teilnehmer früherer ABORA-Expeditionen dort viele Neulinge im Verein in Sachen Schiffsmannschaft, Segeltechnik und Verhalten auf See anleiten. Darüber hinaus soll neben den wichtigen Wendemanövern auch das An- und Ablegen intensiv geübt werden. Zudem wird dieser »steinzeitseglerische Härtetest« auch zeigen, ob der Geiseltalsee tatsächlich den Anforderungen des hochseeerprobten ABORA-Teams gerecht wird und als dauerhaftes Segelrevier des Vereins geeignet ist.

Großes Interesse an dieser Veranstaltung, zu der zahlreiche Besucherinnen und Besucher von nah und fern erwartet werden, zeigen nach ersten Vorankündigungen auch die Medien. U.a. haben sich mehrere TV-Teams ihr Erscheinen angemeldet, um über das Ereignis zu berichten. Die DILMUN S wird vor dem romantischen Hintergrund des Geiseltals sicherlich ein prächtiges Bild abgeben und dem Publikum einen bleibenden Eindruck davon vermitteln, wie Menschen bereits vor vielen Jahrtausenden die Wasserwege für sich nutzbar machten. Das Boot segelt dort ja auch nicht unfern weltbekannter Highlights der Frühzeit, wie dem Sonnenobservatorium von Goseck sowie dem Fundort der Sternenscheibe von Nebra. Damit bewegt sich der ABORA-Verein auf der Suche nach den Ursprüngen unserer Kultur einmal mehr in einem bedeutsamen prähistorischen Umfeld. Kommen auch Sie im August nach Braunsbedra und werden Sie Zeuge, wenn es über den Geiseltalsee schallt: „Klar zur Wende? ...Re!

Mehr Infos auch unter: www.abora.eu

Bildquellen

1) Cevren (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Geiseltalsee, Blick vom Aussichtsturm auf den See, 2011.jpg

2 & 3) Dr. Dominique Görlitz, Chemnitz

Cpoyright | Dominique Görlitz •  Dr.-S.-Allende-Str. 46 • D − 09119 Chemnitz | Telefon 0049 - (0)371 725 478 0 | dominique.goerlitz@t-online.de

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